Fliegen am Rana

10. April 2025 Flachland

Wer in Nordtschechien mit dem Gleitschirm fliegen möchte, kommt an den Fluggebieten Zlatnik, Krupka und Rana eigentlich nicht vorbei! In diesem kleinen Artikel soll es um den Rana gehen, den ich mir so wie die anderen beiden fantastisch schönen Fluggebiete zu Beginn der 25er Flugsaison erschlossen habe – endlich! 🙂

Der Rana liegt im Norden Tschechiens und ist von Dresden aus in knapp 1,5h Autofahrt erreichbar, eignet sich also gerade noch als Feierabendfluggebiet. Der längliche Hügel ist in erster Näherung von Osten nach Westen ausgerichtet ist, verfügt über einen Nord- und einen Südstartplatz und entsprechende Landeplätze. Der südliche der beiden Landeplätze ist sehr gut über eine Straße erreichbar, der zugehörige Parkplatz befindet sich quasi in Sichtweite. Direkt daneben lädt ein urig-gemütliches Café zu Landebier, Landekaffe und Co. ein. Dort ist dann auch die Parkgebühr von 2€ zu entrichten. Eine Flycard o.ä. muss am Rana nicht erworben werden.


Auf der Nordseite parkt man direkt am nördlichen des Landeplatzes. Die Zufahrt erfolgt hier über einen Feldweg, der im Trockenen völlig problemlos zu befahren ist, bei meinem Besuch nach einem Regentag allerdings zur „Rana Rally Stage #1“ mutiert war, die mit Schlamm ohne Ende, hohen Spurrinnen, tiefen Löchern und Rampen auf den ersten Blick allerdings auch der WRC gut zu Gesicht gestanden hätte.
„Aber was ist schon so ein bisschen Dreck – Challenge accepted…“ raunte ich halblaut zu mir herüber. Endlich würden sich die unzähligen Simulatorstunden in „Richard Burns Rally“, „Dirt Rally 2.0“ & Co. bezahlt machen… Und so rutschte ich ambitioniert durch den Schlamm und hatte zu Beginn noch irren Spaß dabei, bis ich mir dann doch eingestehen musste, dass ich eben kein WRC-Auto unterm Hintern hatte, sondern gerade dabei war, ein Stadtautochen mit Frontantrieb durch den Matsch zu quälen, dessen Öffnungen sich zunehmend mit Schlamm füllten. Kein Scherz, tags darauf habe ich sogar im Auspuff Schlamm gefunden… 😀 Und so war es dann wohl auch nicht die schlechteste Idee, dass ich meine aufkeimende Rally-Karriere nach drei Vierteln des Weges an den Nagel gehängt habe und zum Südparkplatz gefahren bin. Bei Licht betrachtet, spielt es aber gar keine Rolle, auf welcher Seite des Berges das Auto steht. Der Rana ist ja nur ein kleines Hügelchen, entsprechend kurz sind die Wege. Nach der letzten Landung war es an diesem Tag sogar noch ein cooler Abschluss des Flugtags, über den Hügel zurück zum Auto zu schlendern – Zeit, die Tracks hochzuladen und den Flugtag in Ruhe noch einmal Revue passieren zu lassen…

Und fliegerisch?
Ok, am Rana kann man also Auto fahren und wandern – wie sieht es denn nun mit dem Fliegen aus? Mittlerweile war ich einige Mal am Rana und habe dieses tolle Fluggebiet bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen kennen lernen können:

Schwache…
Gleich bei meinem ersten Besuch am Rana waren die Bedingungen zunächst eher suboptimal. Der Wind war nämlich deutlich schwächer als angesagt, die Windfahne am Gipfel dümpelte unmotiviert vor sich hin, kaum ein Lüftchen zog den Hang hinauf, keine Thermik weit und breit. Entsprechend kurz waren die Flügchen, aber das machte ganz und gar nichts. Es war mein erstes Mal am Rana, ich war in guter Gesellschaft unterwegs und wir haben einfach versucht, die sehr kurzen Abgleiter so lange wie möglich auszudehnen, jeden minimalen Heber auszunutzen, in den Wenden möglichst wenig Höhe zu verlieren und sind nach den Landungen einfach wieder hochgelaufen, um es noch einmal zu versuchen! Hike&Fly-Modus also, meine beiden liebsten Outdoor-Hobbies kombiniert. 🙂 Und es hat sich gelohnt, an diesem Tag am Rana zu bleiben! Nach und nach frischte der Wind nämlich auf, sodass wir nach den ersten drei Abgleitern dann doch noch rund eine Stunde im Hangaufwind soaren konnten und fast bis zum Sonnenuntergang in der Luft waren! Was für ein Tag! 🙂

… stärkere…
Dann gab es auch Besuche, bei denen der Wind nur ein kleines bisschen stärker blies, gerade stark genug, um meinem Schirm im dynamischen Hangaufwind halten zu können. An solchen Tagen kommt es darauf an, dass möglichst wenige Piloten am Hang unterwegs sind und man nicht an ungünstigen Stellen wegen der Vorflugsregeln das sehr schmale Aufwindband verlassen muss. Dann verliert man nämlich sehr schnell an Höhe und steht ganz schnell am Landeplatz. Diese schwachen Bedingungen eignen sich aber wunderbar dazu, Kurventechniken zu trainieren, feinfühlig auf jedes Steigen und Sinken zu reagieren usw. 🙂

… und fast ideale Bedingungen …
Und dann gab es natürlich auch noch die richtig guten Tage! 🙂 So hatte ich im Winter einmal beste Soaring-Bedingungen und war so lange am Stück in der kalten Luft, bis ich meine Finger nicht mehr spüren konnte! 🙂
Der Knaller waren allerdings die Tage, an denen starker Wind und bereits recht hoch reichende Thermik mehrstündige Thermikflüge ermöglicht haben – und das im Februar! Was für ein Erlebnis! Die Aussicht von weiter oben war einfach fantastisch und ich habe eine Ahnung davon bekommen, welches Potenzial dieses tolle Fluggebiet hat. Und das alles quasi direkt vor der Haustür! Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn die Tage länger werden, die Thermiken kräftig durchziehen und Streckenflüge möglich machen!

Heroischer Selbstversuch mit anhänglichen Minimonstern
Der Rana hat aber nicht nur fahrerische und fliegerische, sondern noch ganz andere Herausforderungen für mich bereit gehalten… Was aus einiger Entfernung nach fürs Hanglanden prädestinierten Bergflanken aussah, entpuppte sich nämlich sehr rasch als dritter oder vierter Vorhof der Hölle (ich habe irgendwann aufgehört zu zählen), als ich den Schirm bei einer Hanglandung abgelegt hatte, ihn zu einer Rosette zusammenraffen wollte und dabei die Art von ungesundem Widerstand spürte, der jedem Piloten das Blut in den Adern schockgefrieren lässt… Am Rana wimmelt es nämlich nur so vor dornenbestückten Sträuchern und Büschen – gefühlt in allen Formen & Größen. Nach 20 Minuten hatte ich dann endlich die Gleitschirmleinen aus den kleinen fiesen Dornendingsies gepopelt und kann diesen „Spaß“ wirklich nicht zur Nachahmung empfehlen… 😉 An den Startplätzen wiederum haben sich mehr oder weniger stark eingerissene Gummimatten als Leinenfänger herausgestellt – auch hier lohnt sich also ein genauer Blick!

Tritt in den Hintern
Übersieht man so einen „Einschlaufer“, kann dies Folgen haben – klar. Als service-orientierter Schreiberling habe ich natürlich auch dies für Dich ausprobiert… Als ich nach einem meiner Rana-Flugtage zu Hause meinen Schirm wegräumen wollte, ihn nochmal gelüftet und in seinem Zellpacksack verstaut hatte und gerade noch den Reißverschluss schließen wollte, grinste mich doch tatsächlich eine gerissene Bremsgallerieleine an…

„So ein Mist, der Schirm ist doch noch fast neu!!“ schoss es mir durch den Kopf, und eventuell ist auch der ein oder andere Ausdruck gefallen, der hier nicht unbedingt wiederholt werden muss… Das war wirklich kein schöner Moment! Ich hatte noch nie Reparaturen an meinen Gleitschirmen vorgenommen, erst recht nicht an den Leinen. Da sollte man nämlich tatsächlich wissen, was man tut. Und ich hatte bis dato keine Ahnung. Zu guter Letzt hat sich diese Nerverei aber als „dornige Chance“ (sry für dieses unbeholfene Wortspiel 😀 ) entpuppt. Es blieb mir ja nun gar nichts anderes übrig, als mich endlich einmal etwas genauer mit dem Thema zu beschäftigen. Und schließlich war der Leinenwechsel gar nicht so schlimm, wie ich es zuvor befürchtet hatte:
Die betroffene Leine aus dem Leinenplan des Schirmmodells heraussuchen, neue Leine via Kontaktformular bei Sepp von der Flugschule Hochries bestellen, zwei Tage auf die Post warten, dann alle anderen Leinenverbindungen bis zur defekten Leine entknoten/entschlaufen, die neue Leine einknoten und wieder alle anderen Leinen in der richtigen Reihenfolge anknüpfen…. Klingt nervig, ist es aber eigentlich nicht. Man muss es halt einmal gemacht haben. Und das habe ich ja nun und bin irgendwie sogar dankbar, dass mir der Rana im Bereich Schirmreparatur ein bisschen auf die Sprünge geholfen hat. Es muss jetzt trotzdem nicht gleich wieder vorkommen. Daher: Augen auf am Start- und Landeplatz! Nicht nur am Rana!

Was bleibt? Was wird?
Ich bin froh, dass ich mir nach und nach all die wunderschönen Fluggebiete in Nordtschechien erschließe und nun auch den Rana kennen gelernt habe! So viele Möglichkeiten, fast direkt vor der Haustür! Letztlich zeigt meine Flugstatistik, wie oft man am Rana in die Luft kommen kann, wenn man das Fluggebiet auf dem Schirm hat: In den ersten drei Monaten der 25er Flugsaison war ich 6 Mal am Rana und habe bei 21 Flügen insgesamt 11,5 Stunden in der Luft verbracht. Und das im Winter! Das ist ja schon mal äußerst viel versprechend. 🙂

Wie soll es nun weitergehen? Nun, ich hoffe, dass ich in der aktuellen Saison noch viele Stunden am Rana verbringen kann. Wirklich weggeflogen bin ich vom Rana ja noch nicht, das steht aber ganz fett und doppelt unterstrichen auf meiner To-Do-Liste. Das Fluggebiet ist unglaublich attraktiv, landschaftlich bezaubernd und lädt gerade dazu ein, auf Entdeckungstour zu gehen bzw. zu fliegen… 😉

Startplatz-Infos

In diesem Jahr war ich das erste Mal am Krupka fliegen und bin ein bisschen verliebt … 🙂 Der Startplatz nicht weit hinter der tschechisch-deutschen Grenze liegt erfreulicherweise gerade mal 40 und ein paar Zerquetschte Autominuten von Dresden entfernt und ist damit geradezu prädestiniert, mir auch mal nach der Arbeit in die Luft zu verhelfen! 🙂 Der Krupka stellt aber mitnichten nur eine „Notlösung“ dar, sondern ist ein unglaublich attraktives Fluggebiet – fliegerisch und landschaftlich!

Die Gegend ist einfach traumhaft schön! Im Süden sind viele kleine kegelförmige Hügel und Bergchen in der Landschaft verstreut, man kann architektonisch interessante Schlösser, Burgen und Aussichtstürme entdecken, dazwischen erstrecken sich Felder und Wiesen, es gibt zahlreiche Seen und kleine Ortschaften und im Norden liegt das Erzgebirge und weiter nordöstlich die Sächsische Schweiz. Egal, in welche Richtung man fliegt, die Landschaft zaubert einem ein Grinsen ins Gesicht!

Um diese Aussicht perfekt genießen zu können, muss man natürlich aber erst einmal in die Luft kommen. Und das ist beim Krupka deutlich einfacher als in vielen anderen Fluggebieten. Die meisten Höhenmeter lassen sich nämlich mit dem eigenen Auto, dem Bus der Linie 582484 (am WE aller 2h, in der Woche stündlich) oder einem Sessellift absolvieren. Danach wartet dann nur noch eine Miniwanderung mit wenigen Höhenmetern auf einen. Ich bevorzuge allerdings eine andere Methode, nämlich das Auto direkt am Landeplatz zu parken und und den kompletten Aufstieg zu Fuß zu machen: Wenn man sich ganz viel Zeit lässt, muss man eine Gehzeit von ca. einer Stunde veranschlagen. Ich mag es zügiger – bei Vollgas ist der Aufstieg nach einer reichlichen halben Stunde erledigt – zugegeben man selbst dann auch ein bisschen… 😉 Aber ich liebe es einfach, den Flugtag so zu beginnen. Meine favorisierte Route ist diese hier:

Gesamtstrecke: 3034 m
Maximale Höhe: 633 m
Minimale Höhe: 246 m
Gesamtanstieg: 389 m
Gesamtabstieg: -1 m
Gesamtzeit: 00:42:50
Download file: Krupka2.gpx

Es gibt aber auch noch viele andere Wege zum Startplatz. Das Wegenetz ist groß und ermöglicht den Zugang aus allen Himmelsrichtungen. Wenn man es denn geschafft hat, erwartet einen ein großer, vollständig mit Matten ausgelegter und recht steiler Schneisenstartplatz, der aber keine Fragen aufwirft. Wenn es thermisch ist, stehen die Bärte direkt nach dem Rausfliegen links und rechts am Hang. Allerdings sollte man sich nicht verbasteln, weil man spätestens 150m unter dem Startplatz zum Landeplatz abfliegen sollte. Um diesen zu erreichen, muss man es nämlich noch über einige Neubaublöcke schaffen, was sich bei starkem Gegenwind als spannend herausstellen kann… 😉 Besser, man macht sich mit dieser ungewöhnlichen Konstellation mal bei einem Morgenabgleiter in halbwegs toter Luft vertraut. Ich habe es jedenfalls genau so gemacht und war bei den darauf folgenden Flügen deutlich entspannter… 😉

Meinereiner im Anflug auf den Landeplatz. Im Hintergrund ist der Startberg zu sehen. Die Kamera steht genau auf dem Landeplatz.

Und fliegerisch?
Bis jetzt war ich 3x am Krupka, bei jeweils unterschiedlichen Bedingungen. Mein erster Flug war ein chilliger, leicht verlängerter Abgleiter – klar, das ist nichts Besonderes.

Aber bereits im nächsten Flug ging es ordentlich nach oben. Ich bin nach dem Start erst ganz kurz nach Westen, dann aber recht zügig ein ganzes Stück nach Osten geflogen und habe anschließend noch einen Miniabstecher ins Flache unternommen. Inklusive Außenlandung auf einem der zahlreichen (noch) unbestellten Felder.

Mein bislang schönstes Flugerlebnis am Krupka war ein Feierabendflug, bei dem ich nur bis mittags arbeiten war, schnell zum Fluggebiet gefahren und mit Vollgas den Berg hochgelaufen bin und dann ein schönes Dreieck fliegen konnte. Die Thermiken standen besonders in östlicher Richtung entlang der Ridge und katapultieren mich auf über 1000m. ich konnte mich mehrere Querrippen nach Osten vorarbeiten und immer wieder auf über 1000m aufdrehen. Dann bin ich umgekehrt, habe den Startplatz wieder passiert und wollte den westlichen Teil der Ridge erkunden. Dort hat das Gelände aber nicht so schön definierte Abrisskanten, und ich habe mich deutlich schwerer getan, durchziehende Thermiken zu finden. Mein Highlight bei diesem Flug war aber der ausgedehntere Ausflug ins Flache, wo ich über Solarpanel-Arealen und einem Parkplatz hoch reichende Thermiken gefunden habe und den Flug deutlich ausdehnen konnte und dabei viel Zeit hatte, den Blick schweifen zu lassen:

Dass es auch anders geht, hat bereits der darauf folgende Tag gezeigt. Die Vorhersagen waren ähnlich, der Wind kam aber etwas mehr aus Westen und das Thermikpotenzial war etwas geringer. Das sorgte dann dafür, dass das Fliegen an der Ridge sehr hackig war und im Flachland (für mich) nichts zu holen war. Aber auch das gehört dazu, nicht jeder Flug kann geil-geil-geil sein! Und dennoch hatte auch dieser Flugtag einen für mich tollen Moment parat: Nachdem der Flug eigentlich recht viel versprechend gestartet war, ging es nämlich nur noch runter, die anderen Piloten um mich herum haben ebenfalls nichts mehr gefunden und sind alle landen gegangen. Ich habe mich also auch bereits auf den Landeanflug vorbereitet, als mein geliebter Iota DLS plötzlich kaum wahrnehmbar nach rechts zog. Und tatsächlich – aus einem Nullschieber entwickelte sich ganz allmählich ein 0,2m/s-Steigen. Ich hielt mich an der Minithermik fest und kurbelte und kurbelte. Später ging es mit über 1m/s hoch und letztlich mit über 2m/s – das alles in einem Rutsch von ganz unten bis ganz hoch – was für ein schöner Low Save! 🙂

Was kommt?
Ich freue mich jedenfalls sehr, so ein schönes Fluggebiet quasi direkt vor der Haustür zu haben! Mein Ziel für dieses Jahr ist es, dass geflogene Dreieck in alle Richtungen deutlich zu erweitern. Drückt die Daumen, dass das klappt… 😉


Fluggebietsinfos
Fluggebietsinfos #2

Fliegen am Zlatnik

15. März 2025 Flachland

Nachdem ich das letzte Jahr fliegend in Laucha habe ausklingen lassen, hatte ich bereits auf der Heimfahrt einen jener An-die-Stirn-Klatsch-Momente, die durchaus geeignet sind, ein Leben in neue Bahnen zu lenken… Zu groß formuliert? Mhm, schauen wir mal, aber ich denke nicht. 😉 Bislang habe ich die Winter nämlich immer damit verbracht, mich zwar theoretisch mit Gleitschirmthemen zu beschäftigen, die Ausrüstung zu optimieren, mich in schöne Fluggebiete zu träumen, letztlich aber völlig unterflogen und damit frustriert zu Hause zu sitzen und hibbelig der Saisoneröffnung im Frühjahr entgegen zu fiebern.

Das wollte ich in diesem Jahr ganz anders angehen. In erträglicher Reichweite – Das ist übrigens eine Metrik, die je nach Wetterlage und wie lange der letzte Flug bereits zurückliegt verschieden interpretiert werden kann und wird… 🙂 – findet sich eine Vielzahl von interessanten Fluggebieten, die ich alle noch nicht kannte und nach und nach abklappern wollte.

Den Anfang hat in diesem Jahr der Zlatnik in Tschechien gemacht, der in nur rund einer Stunde Entfernung ja fast schon als lokales Fluggebiet anzusehen ist. Und so begab es sich, dass ich Ende Januar mein Gleitschirmzeug und die ganz dicken Handschuhe eingepackt habe und – schwupps – am Fuße des kleinen Bergs stand. Man parkt quasi direkt neben der Schnellstraße am Friedhof und hat dann nur noch eine kurze Wanderung zum Startplatz vor sich, der nach Süden/Südwesten ausgerichtet ist. Vor dem Start muss man sich telefonisch am Flugplatz Most melden – ab und an werden direkt über dem Zlatnik Fallschirmspringer herausgelassen, was für beide Seite … öhm … zumindest suboptimal wäre. Der Anruf verhindert dann recht zuverlässig die Doppelbeanspruchung des Luftraumes. 😀 Die Telefonnummer des Flugplatzes aber auch eines sehr netten und hilfsbereiten dt.-sprachigen Ansprechpartners und etliche andere Hinweise, z.B. über Vogelschutzzeiten usw., sind an der Infotafel direkt am Startplatz beschrieben.

Und so stand ich dann also kurz nach 12 Uhr alleine am Startplatz. Der Wind passte perfekt, sodass ich mich recht zügig fertig gemacht habe und alsbald in der Luft war. Was für ein tolles Gefühl… mitten im Winter zu fliegen und den ganzen Berg für mich alleine zu haben!! Fliegen! Im Januar! 🙂 Ich habe das Soaring im Hangaufwind wirklich genossen, habe in der Luft rumgespielt, verschiedene Flugtechniken ausprobiert und hatte die ganze Zeit ein breites Grinsen auf dem Gesicht, was sich da auch noch einige Stunden recht hartnäckig hielt… 😉 Nach 50 Minuten ließ der Wind dann plötzlich nach, und ich bin kurz darauf auf der leicht abschüssigen Wiese direkt neben dem Friedhof gelandet.

Was für ein toller Einstieg in die 2025er Saison! Nicht nur, weil ich tatsächlich die beste Zeit des Tages erwischt hatte, sondern weil ich bereits Pläne im Kopf hatte, mir all die Gebiete in der Umgebung zu erschließen. Dieses Gefühl der Vorfreude auf neue Gegenden, auf spannende Begegnungen und natürlich vor allem auf tolle Flüge war und ist einfach unbeschreiblich! 🙂

Typisches „Wimmelbild“ eines Soaring-Tages, an dem man nur im dynamischen Hangaufwind spielt.

Flug-Infos auf DHV-XC.