Juchu, ein neues Fluggebiet! 🙂
Dank Moni und Ferdi habe ich in diesem Frühjahr das Fluggebiet um Feltre kennenlernen dürfen! Der zentrale Startplatz ist der Monte Aveno, der verschiedene Startrichtungen ermöglicht und auch fürs Toplanden geeignet ist. Für Gleitschirmflieger könnte es sich allerdings als problematisch erweisen, dass es keinen Shuttlebetrieb o.ä. gibt. Hochfahren, fliegen und wieder toplanden wäre eine Option. Hoch zu laufen ist natürlich eine andere. Wer (wie ich) nur eine Ausrüstung mit Normalgewicht und -Packvolumen besitzt, wird allerdings sicherlich zurückhaltend sein, da hochzulaufen.
Wir waren in der Fluggruppe mit eigenem Shuttle unterwegs, sodass dieses Problem nicht bestand! 🙂 Oben angekommen, präsentierte sich der Monte Aveno weniger als Berg mit dediziertem Gipfel. Vielmehr hat man den Eindruck, auf einem Hochplateau zu stehen, das bei unserem Besuch noch dazu einem Meer aus Frühjahrsblühern glich – einfach wundervoll.
Wir haben den Weststartplatz genommen, der groß genug ist, dass mehrere Schirme nebeneinander ausgelegt werden können. Der Hausbart steht in Sichtweite, was sehr komfortabel ist. Bei unserem Besuch war es ein wenig diesig und dennoch war die Rundumsicht fantastisch! Wenn man das Glück hat, hier an einem klaren Tag unterwegs zu sein, muss das Panorama aber bombastisch sein. Auf der einen Seite die Dolomiten, auf der anderen Seite der Monte Grappa & Co. und dazwischen geschwungene Flussläufe, Bergseen, Stauseen, schroffe Felsen, tiefe Täler, kleine vorgelagerte Hügelchen, pitoreske Ortschaften und und und…
Geflogen sind wir natürlich auch… und wie! Ferdi, Chris, Andreas und ich haben im Hausbart Höhe gemacht und sind schließlich losgeflogen. Andreas hatte beim ersten Talsprung ein wenig Pech, sodass wir fortan nur noch als Trio unterwegs waren. Für mich als XC-Anfänger war dieser Flug ein Riesenerlebnis! Ein neues Fluggebiet – also musste jede Rippe, jeder Berg auf dem Weg beurteilt werden. Wo könnten Thermiken stehen, welche Ecken sind leeverseucht, wo sollte man es einfach laufen lassen, an welcher Stelle die Thermik bis zur Wolke ausdrehen usw. Dank Ferdis unglaublich hilfreicher Funkkommunikation hatte ich zu jeder Zeit ein richtig gutes Feedback und habe dadurch sehr, sehr viel gelernt. Und dies alles in dieser wunderschönen Landschaft! Es war zwar etwas diesig, was die Fernsicht entsprechend eingeschränkt hat. Dafür poppten immer wieder interessante Gipfel und Täler aus dem Dunst heraus, die zuvor noch unsichtbar waren – eine wundervolle Atmosphäre! 🙂
Nach rund 30 XC-Kilometern fehlten mir dann nur rund 50 m Höhe, um die nur wenig über mir stehende rettende Thermik zum Weiterflug nutzen zu können. Da hätte ich besser zuvor noch ein bisschen kurbeln sollen. Nach meiner Außenlandung in Peron war ich aber kein bisschen enttäuscht, sondern vollgepumpt mit Endorphinen und auch ein bisschen stolz, mit Ferdi und Chris so weit geflogen zu sein. Die beiden haben sich dann ihren Tag versüßt, indem sie den Flug noch bis Belluno fortgesetzt und sogar den ganzen Weg zurück geschafft haben! Toll!
Für mich ergab sich durch die Außenlandung die Gelegenheit, mal die andere Seite des XC-Fliegens kennen zu lernen: Das Zurückkommen. Zunächst packte ich meine Sachen, hab‘ was gegessen – bei dem riesigen Dauergrinsen auf meinem Gesicht gar nicht so einfach – und bin dann in Richtung Startplatz losgelaufen. Zehn Kilometer war ich guten Mutes unterwegs, bis es langsam anfing, ein wenig beschwerlich zu werden. Ich habe halt doch keine Hike&Fly-Ausrüstung. Und rund 15 kg mit DEM besch*piep*enen Packmaß sind auf Dauer keine Freude. ;-D Und just in dem Moment hielt vor mir Andrea, ein freundlicher Italiener, der einen Umweg gefahren ist, um mich die restlichen 25 km zum Gleitschirm-Clubhouse in Feltre zu fahren. 🙂
Was für ein toller Tag! Vielen Dank an Ferdi, Chris, Moni und den netten Italiener Andrea. 🙂