Für mich ist es immer ein großes Glück, neue Fluggebiete erkunden zu können. Wenn dies dann noch im Kreise der Flugfreunde passiert – umso besser! 🙂

In unserem Urlaubsgebiet Werfenweng war unfliegbares Wetter vorausgesagt worden, die Prognosen für das Zwölferhorn oberhalb von St. Gilgen am Wolfgangsee waren jedoch nahezu ideal: Mittlerer Wind aus Nord bis Nordwest sowie gute Thermikprognosen. Die Entscheidung, an diesem Tag diesem Fluggebiet einen Besuch abzustatten, war also verständlicherweise schnell gefällt… 😉

Die Landewiese in St. Gilgen fällt in zwei Richtungen leicht ab, ist aber riesig und aus der Luft sehr leicht identifizierbar. Vom Landeplatz aus läuft man knapp 10 Minuten durch einen schönen Randbereich von St. Gilgen zur zentral gelegenen Bergbahn.

Auf dem Weg zur Bergbahn…

Wichtig zu wissen: Gleitschirmpiloten müssen vor Fahrtantritt zwingend eine Tagesmitgliedschaft im lokalen Flugklub erwerben. Dies kann direkt am Ticketschalter der Talstation erledigt werden.

Blick vom Zwölferhorn

Wenn man am Zwölferhorn aus der Bahn steigt und die wenigen Meter zum steilen Startplatz direkt unterhalb des Gipfels (1522m) hochläuft, eröffnet sich einem ein Panorama, das wirklich beeindruckt: Direkt am Fuße des Berges liegt der Wolfgangsee mit seinem türkisblauen Wasser. In Richtung Norden kann man hinter einer letzten Bergkette bereits das Flachland sehen, etwas westlicher lugt der Mondsee hinter Hügeln hervor. Und auf der anderen Seite komplettieren die richtigen Berge das Panorama – fantastisch! 🙂

Wegen der Luftraumsituation im Westen (CTR von LOWS usw.) hatten wir uns einen kleinen Streckenflug in Richtung Südosten überlegt. Der Bergwerkskogel oder der Sonntagskogel am südöstlichen Ende des Sees sollte der Wendepunkt sein, die Rückroute sollte mehr oder weniger direkt am Ufer des Wolfgangsees verlaufen. Eigentlich…. 😀

Blick gen Südosten – links der Wolfgangsee. 🙂
Blick nach Nordwesten: Im Vordergrund der Wolfgangsee mit St. Gilgen, links das Zwölferhorn und hinten rechts der Mondsee. 🙂

Obwohl wir an einigen Stellen Basis knapp jenseits der 2000m machen konnten, haben wir unsere XC-Träume an diesem Tag schnell ad acta gelegt. Südöstlich des Zwölferhorns sind wir derart runtergespült worden, dass es uns wenig sinnvoll erschien, es zu riskieren, irgendwelche Bastelabenteuer zu starten. Dann doch lieber ein nicht weniger schönes Alternativprogramm genießen – ich bin über den See rausgeflogen, habe das Panorama auf mich wirken lassen, einige Thermiken ausgekurbelt, ein bisschen „rumgespielt“ und wegen des im Laufe des Tages zunehmenden Windes eine herausforderne, gute Landung … 😉

Am Ende des Tages hatten wir ein paar Flugstunden mehr auf der Uhr, ein dickes Grinsen auf dem Gesicht und mit St. Gilgen für kommende Werfenweng-Urlaube einen perfekten Plan B, wenn am Bischling Nord-Wind ansteht. Perfekt! 🙂