So viel Glück muss man erstmal haben… Noch einige Tage zuvor standen die Hänge rund um Bassano noch in dichten Wolken, klassisches Abgleiterwetter also, wenn man überhaupt in die Luft kam. Ans Streckenfliegen war nicht einmal im Traum zu denken. Und nun stand ich bei bestem Flugwetter am Campeggia und sah Ferdi beim Starten zu. Wieder einmal war ich einer der Teilnehmer an Ferdis jährlichem XC-Kurs in Bassano, und pünktlich zu Kursbeginn stellte sich das traditionell gute Frühjahrswetter im Gleitschirmflieger-Mekka ein. 🙂

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Ferdi machte direkt vor dem Startplatz ein paar Höhenmeter und flog dann in Richtung der Südstartplätze ab. Kurze Zeit später war ich an der Reihe, zog meinen Eps9 auf und folgte ihm zur südlichen Geländekante. Die Bedingungen waren wirklich gut, die Arbeitshöhe lag bei über 2000m, der Westwind war etwas stärker als vorhergesagt. Für den ersten Flugabschnitt war das aber sogar eher vorteilhaft. Schließlich wollten wir zunächst nach Osten bis kurz vors Piavetal fliegen, dort den Wendepunkt setzen, dann so weit wie möglich nach Westen und schließlich wieder zurück nach Bassano fliegen. Allen Wetter-Modellen zufolge sollte der Wind im Tagesverlauf nachlassen – eigentlich perfekt für unseren Flugplan.

Ruckzuck hatte ich die Südstartplätze überhöht. Die Thermiken waren kräftig und standen an ihren üblichen Spots vor der Stella, zwischen Falknerei und Bepi Tapetti und an der Drachenrampe. Während ich schon über dem Monte Grappa kurbelte, waren die meisten der anderen Kursteilnehmer aber auch die vielen wartenden Piloten an den Südstartplätzen noch gar nicht in der Luft, weil sie einen Helikoptereinsatz vor der Stella aussitzen mussten. Ferdi parkte sich in der Luft, um auf die anderen Kursteilnehmer warten zu können. Ich meldete mich per Funk ab, um schon mal alleine zum ersten Wendepunkt zu fliegen. Wegen des Helieinsatzes waren nur sehr wenige Schirme in der Luft – für Bassano ist das bei diesen Flugbedingungen absolut ungewöhnlich und eine fantastische Gelegenheit, den Blick schweifen zu lassen.

Ich genoss den Ausblick auf den Pannetone, auf Feltre, wo wir im vergangenen Jahr einen tollen XC-Flug machen konnten, und den Fernblick in Richtung der Dolomiten! Wundervoll! Wegen des starken Rückenwindes kam ich bereits wenige Minuten später in der Nähe des ersten Wendepunktes an, flog allerdings nicht ganz so weit nach Osten wie wir es noch im Morgenbriefing geplant hatten, und das war gut so! Auf dem Rückweg stand ich nämlich voll im Wind und hatte alle Hände voll zu tun, wieder zurück zu den Südstartplätzen zu kommen. Sehr starkes Sinken, große Lee-Bereiche, heftige Turbulenzen und eine vollbeschleunigte Vorwärtsfahrt von teilweise nur 5 km/h gestalteten für mich den Flug dahin anspruchsvoll und sehr spannend… 😉 Umso glücklicher war ich, auf Höhe des „Wohnwagens“ wieder halbwegs vernünftige Luft gefunden zu haben und alsbald erneut deutlich über den Startplätzen kreisend auf die anderen warten zu können.

Monte Grappa und Dolomiten im Hintergrund

Es dauerte nur wenige Minuten, bis Ferdi mit einigen der anderen Kursteilnehmer aufgeholt hatte und mit mir in derselben Thermik drehte. Mittlerweile hatte der Westwind tatsächlich etwas nachgelassen, sodass wir die Brentaquerung in Angriff nehmen wollten und auf einen langen und weiten Flug hoffen konnten. 🙂 Etwas nördlich vom Oststartplatz machten wir ein letztes Mal Höhe und versuchten es… Ferdi und zwei andere Kursteilnehmer kamen mit guter Höhe auf der anderen Brentaseite an. Bei mir wurde es etwas knapper… Erst kurz vor der anderen Talseite fing es zu „blubbern“ an, was mir dann doch noch die nötigen Höhenmeter bescherte… Puhhh…

Während der Brenta-Querung mit Gegenverkehr im unteren Stockwerk von den Wettkampfpiloten des Flory Cups.

Also weiter Richtung Westen… Das Gelände bis ca. 3 km hinter Rubbio war mir von früheren Flügen bereits vertraut, dann kam Neuland! Super! Wir kamen gut voran. Ferdi, M. und R. flogen etwas voraus, ich kurbelte die Thermiken etwas länger aus, um die Schwächen meines Schirmes im beschleunigten Flug im Vergleich zu den High-B- und C-Schirmen der anderen etwas kompensieren zu können. Das funktionierte super, wenig später überflogen wir bereits das malerische Örtchen Lusianna, das ich bislang nur aus Tutorial-Videos kannte. Kurz vor dem großen Talsprung bei Schio kurbelten Ferdi und ich um 180° versetzt dann wieder gemeinsam in derselben Thermik – ich liebe diese Momente. 🙂

Nach der Talquerung erreichten wir den Fuß des Monte Summano in für meinen Geschmack etwas zu „überschaubarer“ Höhe, doch Ferdi machte uns Mut: Normalerweise käme man noch deutlich tiefer an. Und die Rippen des Berges würden ohnehin immer gehen.
Und so war es dann natürlich auch. 🙂 Die Statue auf dem Monte Summano war schnell überhöht, wir setzten nach kurzer Absprache unseren westlichen Wendepunkt und traten die Rückreise an…

Über dem Monte Summona und der ikonischen Statue, Blick nach Westen.

Ferdi, M., A. waren wieder etwas voraus, hatten den Bart am Monte Summano bereits ausgekurbelt und waren mittlerweile schon auf dem Weg, das breite Tal zu überqueren. Ich hatte den Bart verpasst und suchte mit anderen Piloten auf Höhe der Statue nach alternativen Thermiken. Endlich fanden wir etwas vorgelagert eine schwache Thermik, machten einige Meter Höhe und flogen ab… Von einer komfortablen Höhe konnte allerdings keine Rede sein. Zunächst waren wir zu viert, die anderen drei Piloten drehten allerdings in Talmitte ab – für mich mit meinem Schirm war das allerdings keine Option. Shit, also alleine weiter… Während der Querung schaute ich mich bereits nach Außenlandeplätzen um. Wenn ich den Einstieg in eine rettende Thermik nicht finden sollte, waren zumindest schon mal mehrere potenziell gute Landewiesen in der Nähe. Für Plan B war also gesorgt! 🙂

So konnte ich dann tatsächlich etwas entspannter auf die Suche nach einer Thermik gehen. Und dann kam mir auch schon Ferdi entgegen geflogen und zeigte mir den Einstieg. Schon bald hatte ich wieder sehr viel Höhe unter dem Schirm und war überglücklich. Das war die letzte kritische Stelle des Fluges. Bassano war zwar noch weit weg, allerdings standen perfekte Thermikwolken vor uns – der weitere Flug sollte also kein Problem sein! Was für ein Genuss! 🙂 Mit Rückenwind im Geradeausflug und nur gelegentlichen Kurbeleinlagen waren wir wieder sehr schnell vor Bassano. A. brach den Flug ab, ich folgte Ferdi und M., die westlich von Bassano einige in einer Flachlandthermik drehende Piloten ausgemacht hatten.

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Ich hatte große Bedenken, dass die Thermik nicht mehr aktiv sein würde, wenn ich die anderen erreichen würde. Denn dann läge das große Bassano zwischen mir und dem Landeplatz am Garden Relais – eine ungemütliche Vorstellung. Also meldete ich mich ab und flog direkt zum kleinen Friedhofshügel vor dem Landeplatz Paradiso, wo ich einen sehr schicken Bart fand, den ich bis knapp über 1000m AGL auskurbeln konnte. Sehr schick! Nach 6 Stunden und über 80 XC-Kilometer (rund 187km über Grund) eine gemütliche Flachlandthermik auskurbeln! Noch im letzten Jahr hatte ich bei mir bei ca. 3h Airtime kleine mentale Tiefs feststellen können, aus denen ich mich aktiv rausziehen musste. Diesmal war ich aber noch recht frisch und flog noch einmal nach Süden ins Flache. In etwas Entfernung stand eine viel versprechende Wolke, die dann aber doch zu weit entfernt war. Also drehte ich um und beendete diesen Flug glücklich und etwas stolz am Landeplatz Garden Relais.

Vielen Dank an Ferdi, M. und R. für das tolle Erlebnis! 🙂 M. und Ferdi konnten die Thermik westlich von Bassano auskurbeln und den Flug noch ein wenig verlängern. Auch für M. war dies ein persönlicher neuer Rekord. Glückwunsch!

Flugdetails auf DHV-XC.

Tataaa, die Entscheidung ist gefallen, allerdings nicht erst „jetzt“, wie die Überschrift eventuell suggerieren könnte, sondern bereits Mitte letzten Jahres, als ich im Liegegurtzeug einen Siku bei Simon Winkler gemacht habe und bei meinem Manöverprogramm keinerlei Probleme hatte. Ich habe mich fürs Advance Lightness 3 entschieden, das aus meiner Sicht eine gute Kombination aus recht hoher passiver Sicherheit, Robustheit und einem akzeptablen Preis darstellt.

Und natürlich habe ich die Winterpause genutzt, um mir neben einigen anderen sinnvollen und anderen weniger nützlichen Ausrüstungsupgrades auch noch die optionale Cockpitscheibe für das Gurtzeug zu kaufen und sie bislang natürlich noch nie eingesetzt. Naja, vielleicht mal, wenn es wirklich kalt ist… 😀

„Du kommst aus Dresden und warst noch nie in Beilrode an der Winde? Noch nie?“

Diese Frage hatte ich in der letzten Zeit des öfteren gestellt bekommen… Ja, wieso hatte das bislang eigentlich noch nicht geklappt? Bislang bin ich immer nur in Cottbus an der Winde geflogen, ganz selten auch mal in Großenhain. Dabei ist Beilrode, das kleine Örtchen unweit von Torgau, ja nun wirklich nicht weit von Dresden entfernt! Bei Licht betrachtet ist es verkehrstechnisch sogar besser angebunden als Cottbus, zumindest wenn man so wie ich des öfteren mit dem Zug anreisen möchte/muss. Lediglich 2h Zugfahrt und ein Katzensprung vom Bahnhof zum Startgelände klingen überschaubar, also habe ich mich neulich mal auf die Socken gemacht. 🙂

Auf dem Weg zum Bahnhofhof beobachtet: Ein Heißluftballon startet von den Elbwiesen.

Die Wetterprognosen waren nicht schlecht, es war aber mitnichten ein „Hammertag“. Und das kam mir sogar ein wenig gelegen. Ich wollte mich ja eigentlich nur mal mit dem Fluggelände vertraut machen, die lokalen Piloten kennenlernen und mein neues Liegegurtzeug an der Winde ausprobieren, damit dann an guten Thermiktagen nicht alles neu für mich ist und der Stresslevel auf einem überschaubaren Niveau bleibt. Nicht, dass ich im Umgang mit dem neuen Equipment große Herausforderungen erwartet hätte. Es sind aber oft Kleinigkeiten, die sich bei einem Ausrüstungswechsel ändern. Was verstaue ich am günstigsten in welchen Gurtzeugtaschen, damit im Flug nichts drückt und wichtige Dinge auch in der Luft erreichbar bleiben? Ändert sich etwas an den eingespielten Abläufen der Startvorbereitung? Und wie fühlt sich das Liegegurtzeug beim Windenstart an? Würde der Beinsack beim Startlauf im flachen Gelände stören? Und zu welchem Zeitpunkt des Windenschlepps setzt man sich eigentlich ins Gurtzeug? Fragen über Fragen… 😀

An der Winde in Beilrode – noch zieht die Winde. In wenigen Augenblicken bin ich fast senkrecht über der Winde und löse dann die Verbindung.

Wie sich sehr schnell herausgestellt hat, sind die Beilroder Locals sehr nett, entspannt und hilfsbereit! Ich habe mich sofort wohl gefühlt und habe dann auch gleich mit meinen Startvorbereitungen begonnen. Das Advance Lightness 3 hat an der Vorderkante des Sitzbereiches noch ein Staufach, in dem ich die Schirmhülle, das Ersatzshirt für die Heimfahrt und das Erstehilfeset unterbringen konnte. So bleiben für das Staufach am Rücken nur noch der Trinksack, die Helmhülle, der Packsack und Kleinkram – perfekt! Die beiden Beinsacktaschen sind zurzeit noch ungenutzt und in der Cockpittasche ist auch noch reichlich Platz – sehr gut! Dort finden völlig problemlos beispielsweise noch etwas zu essen, dickere Handschuhe und Kamerazubehör Platz! 🙂

Der erste Windenschlepp im Liegegurtzeug verlief problemlos. Wie sich herausgestellt hat, ist es am besten, wenn ich bald nach dem Start in den Beinsack schlüpfe, die Beine aber anziehe und erst nach dem Ausklinken strecke. Klar, wie soll das auch anders funktionieren? Von schräg unten verläuft ja schließlich das Schleppseil, eine frühzeitige Beinstreckung ist also ausgeschlossen. 🙂 Dann konnte es ja jetzt ums Fliegen an sich gehen! 🙂
Der erste Flug war ein reiner Abgleiter. Macht ja nix, das war ja für heute eigentlich sogar eingeplant. Auch der nächste Flug war nur unwesentlich länger. Den dritten Flug konnte ich dann allerdings auf deutlich über eine Stunde ausdehnen und beim Thermikkurbeln in aller Ruhe die Aussicht bis zum Horizont genießen. So sehr ich das Fliegen in den Bergen liebe, so sehr faszinieren mich diese schier endlosen Aussichten im Flachland. Aber schaut selbst….

Beim Kurbeln in der Nähe von Torgau.

Auch wenn an diesem Tag kein wirklich langer Flug dabei war, hatte ich nach dem Landen doch ein sehr breites Grinsen auf dem Gesicht. Mittlerweile war ich schon mehrere Male in Beilrode und hatte jedesmal schöne Flüge! Sehr cool, dass ich endlich in diesem Fluggebiet unterwegs bin – ich freue mich schon auf die kommende Flugsaison! 🙂

Tipp: Der lokale Flugverein betreibt eine Website mit einem Windenkalender.

Wenn man sich zu diesem Thema informiert, prasseln viele Meinungen auf einen ein: Für die einen kommen Liegegurtzeuge wegen einer erhöhten Eindrehgefahr, also letztlich aus Sicherheitsgründen, nicht in Frage. Andere empfehlen den Wechsel vom Sitz- auf ein Liegegurtzeug bereits nach wenigen Flugstunden. Streckenpiloten schwören auf den Leistungsgewinn. Kaltwetterpiloten führen den Windschutz an und erwähnen länger warm bleibende Füße, Beine und Blasen…

Was macht man denn nun… Erschwerend kommt hinzu, dass diese unterschiedlichen Meinungen nicht nur an Stammtischen, sondern von äußerst ernst zu nehmenden „Altvorderen“ der Gleitschirmszene geäußert werden, zu denen ich aufblicke! Mist! 😉 Die letzte von mir identifizierte Gruppe soll hier nicht unerwähnt, dafür selbstverständlich unbeachtet bleiben – die Damen und Herren, denen die Ästhetik und ein vermeintlicher Statusgewinn die ausschlaggebenden Argumente für den Erwerb eines Liegegurtzeuges gewesen zu sein scheinen…

Werfenweng

Doch wie fliegt es sich nun eigentlich in einem Liegegurtzeug? Wie funktioniert die Gewichtsverlagerung? Fühlt es sich im Vergleich zu einem Sitzgurtzeug vielleicht instabil an? Und wie ist das eigentlich mit dem Ein- und Ausstieg? Ich habe da natürlich so manche Ausgabe der unter Gleitschirmpiloten bekannten Kössen-Bloopers vor Augen, bei denen immer wieder Piloten bei der Landung nicht aus dem Gurtzeug herausgekommen sind und infolge dessen mit äußerst niedrigen B-Noten gelandet sind, wenn man das so nennen kann.. 😀

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir ein Liegegurtzeug ausgeliehen, um mich der Beantwortung dieser Fragen zu nähern. Meine Wahl fiel dabei wegen seiner relativ hohen passiven Sicherheit auf das Advance Lightness 3. Die erste potenzielle Baustelle, das Anlegen des Gurtzeugs, war nicht der Rede wert. Zwei solide Schnallen und ein simples Befestigungssystem des Beinsacks machen die Startvorbereitungen nicht wirklich komplizierter als bei meinem Sitzgurtzeug Advance Success 4 – sehr gut!

Vor dem Tennengebirge.

Nächster Halt: Das Verstauen der Füße nach dem Start. Dabei hatte ich so meine Momente… Ohne Zuhilfenahme von mindestens einer Hand ist es mir bei 6 Flügen nicht gelungen, mit den Füßen in das Gurtzeug reinzukommen. Ich weiß, dass man dieses Problemchen mit einem kleinen Gummi, den man am Schuh und dem Beinsack befestigt, umgehen kann. Aber gut zu wissen, wie sich das ohne Helferlein anfühlt.

Nun kam der wichtigste Part: Das Fliegen. Angefangen habe ich in toter Morgenluft – keine Turbulenzen, keine Thermiken, also einfaches Gleiten. Es macht Spaß. Gewichtsverlagerungen werden durch die Füße bzw. deren Druck gegen das Fußbrett initiiert und fühlen sich intuitiv an. Mein erster Eindruck war, dass das für mich gut machbar ist. Rollen und Stabilisieren nur über Gewichtsverlagerungen hat sofort geklappt. Gut, das ist zumindest meine „Innensicht“. Da müsste ganz sicher nochmal ein Fluglehrer draufschauen, damit ich mir keinen Quatsch antrainiere…

Doch wie ist das in (ruppiger) Thermik, wenn es dann doch zu unerwarteten, von außen induzierten Pendelbewegungen kommt, die man fix stoppen können sollte? Auch das habe ich beim letzten Flug in Werfenweng ausprobieren können. Bei starken Thermiken, die mit teilweise integrierten 5m/s hochzogen, hatte ich keine Probleme. Bei „hackigem Thermikmist“ auch nicht wirklich. Mhm, es sieht gut aus!

Die Übersicht nach unten leidet natürlich ein wenig, allerdings konnte ich zumindest bei meinem Testmodell am Beinsack vorbei nach unten schauen. Und letztlich könnte man ja auch die Beine anziehen. Einen Punkt habe ich nicht ausprobiert: Allerdings gehe ich davon aus, dass das Handling von Urinalkondomen im Liegegurtzeug bei weitem angenehmer ist als im Sitzgurtzeug. Schließlich sitzt man nicht im Freien und viele Liegegurtzeuge haben eine entsprechende seitliche Austrittsöffnung. Nun bin ich mit meinen Flügen der 4h-Klasse noch lange kein XC-Crack, sodass dieses Thema noch nicht ganz oben auf der Liste steht. Aber das kann ja noch kommen…

Der letzte Punkt auf meiner Liste waren die Landungen. Kössen-Bloopers-Prophylaxe, sozusagen… Nachdem ich festgestellt habe, wie leicht man tatsächlich aus dem Gurtzeug kommt, wenn man das rechtzeitig vor der Landung macht, war ich auch in diesem Punkt beruhigt.

Mhm, was hat mir der Test nun gebracht?

Eigentlich nur eins: Ich schließe den Kauf eines Liegegurtzeugs nicht kategorisch aus, es hat mir großen Spaß gemacht, und ich habe mich beim Fliegen sicher gefühlt.

Ungeklärt ist, ob die Sicherheitsbedenken tatsächlich ausgeräumt werden können. Vermutlich werde ich das ganze Programm nochmal in einem Siku durchgehen. Mit echten Kappenstörungen und ’nem Experten am Funk, der hoffentlich helfen kann, wenn dabei doch etwas schief geht…