Karpacz – Strzecha Akademicka – Schronisko Samotnia – Odrodzenie – Śnieżne Stawki – Szklarska Poręba

Krummhübel – Hampelbaude – Kleine Teichbaude – Rübezahlhaus – Schneegrubenaussicht – Schreiberhau

Eine ganze Woche Riesengebirge, endlich! 🙂 Nun hat es tatsächlich bis in meine mittleren Vierziger gedauert, bis ich dieses tolle Wandergebiet kennenlernen durfte.

Anders als an den Tagen zuvor, wollten wir an unserem 3. Riesengebirgstag nicht den teilweise recht überfüllten Kammweg nehmen, sondern einen der vielversprechenden Pfade auf halber Höhe. Wir hatten den Tag recht ambitioniert geplant: Mit dem Auto von Kovary nach Karpacz (dt. Name: Krummhübel) fahren, dort den Hochleistungskleinwagen stehen lassen, nach Szklarska Poręba (dt. Name: Schreiberhau) wandern, mit dem letzten Bus zurück nach Karpacz und letztlich mit dem Auto wieder in die Ferienwohnung fahren.

Für mich hatte dies den äußert angenehmen Nebeneffekt, dass wir in der Früh aus Zeitgründen den Sessellift nehmen mussten. Seit meiner Kindheit, als ich in der Hohen Tatra das erste Mal in einem Sessellift fahren durfte, freue ich mich immer wieder, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt… 🙂

Bergstation des Sessellifts von Karpacz

Direkt an der Bergstation nahmen wir den Weg in Richtung Strzecha Akademicka (dt. Name: Hampelbaude). Gleich zu Beginn wurde uns klar, dass wir uns richtig entschieden hatten. Das Gros der Leute war in Richtung Kammweg (vermutlich zur Schneekoppe) gegangen, unseren Weg mussten wir nur mit wenigen anderen Wanderern teilen. Wir passierten die Strzecha Akademicka und folgten dem Weg zur Schronisko Samotnia (dt. Name: Kleine Teichbaude), ein wirklich schöner Wegabschnitt mit wundervollen Ausblicken. 🙂

Ohne einzukehren, ging es weiter in Richtung Koci Zamek (dt. Name: Katzen), einer kleinen Felsformation in Sichtweite des Weges, die wohl an liegende Katzen erinnert. Noch ein gutes Stück vor den deutlich imposanteren Pielgrzymy (dt. Name: Pilgersteine) die wir am Tag zuvor aus der anderen Richtung kommend ausführlich erkundet hatten, orientierten wir uns nach rechts in Richtung Odrodzenie (dt. Name: Rübezahlhaus) und folgten nun dem malerischen Weg, der zu Beginn als Holzpfad ausgelegt war. Links und rechts naturbelassene Vegetation, Unmengen von Wollgras – das Ganze wenig begangen! Fantastisch!

Der Weg war sehr abwechslungsreich – gerade hatte er noch Waldwegcharakter, wenig später glich er eher grobem Blockgelände, um sich danach wieder ausgebauter zu präsentieren. Wir hatten das Gefühl, im besten Sinne des Wortes mitten in der Natur zu sein. Kein Vergleich zur Wandermagistrale Kammweg mit seiner zumindest in Teilen für meinen Laufrhythmus äußerst unangenehmen Pflasterung.

Nach einer kurzen Suppenpause in Odrodzenie folgten wir nun ein Stück dem Kammweg, den wir kurz vor der Petrovy Boudy (Petersbaude) nach rechts verließen, um auf einem angenehm zu gehenden Weg im großen Bogen zu den beiden Seen unterhalb des RTON Śnieżne Kotły (dt. Name: Schneegrubenhaus) zu gehen. Was für eine fantastische Landschaft! Aller paar Meter eröffnete sich uns ein neuer schöner Ausblick auf die ehemalige Sendestation, die direkt am Abgrund erbaut worden ist. Noch am Tag zuvor standen wir da oben und haben die Aussicht auf die Seen genossen. Nun standen wir direkt an den Seen und schauten hinauf! 🙂 Am steilen Hang entdeckten wir sogar noch ein kleines Schneefeld – erstaunlich für die hochsommerlichen Temperaturen.

Mittlerweile ging uns auf, dass der Zeitplan wirklich ambitioniert war. Also legten wir einen Zahn zu, schließlich wollten wir ja noch die Wodospad Szklarki sehen, kleine Wasserfälle, die am Ortsrand von Szklarska Poręba direkt am Parkeingang liegen.

Der kleine Wasserfall am Ende der Tour.

Zehn Minuten vor der Abfahrt des letzten Busses kamen wir an der Haltestelle an – Punktlandung! 🙂 Die Rückfahrt war chillig – was für ein schöner Tag!

Gesamtstrecke: 30488 m
Maximale Höhe: 1354 m
Minimale Höhe: 529 m
Gesamtanstieg: 1000 m
Gesamtabstieg: -1823 m
Gesamtzeit: 09:42:56

Disclaimer
Ich gebe hier nur meine eigenen Eindrücke von der Tour und den Schwierigkeiten wieder. In den Bergen seid Ihr natürlich eigenverantwortlich unterwegs. Informiert Euch bitte in Karpacz im Nationalparkzentrum und/oder zieht Literatur zu Rate. Viel Spaß!