Milders – Elferhütte – Elfer (2505m) – Zwölfernieder – Zwölfer (2562m) – Elferhütte – Neustift

Das Stubaital ist seit Jahren eines meiner Lieblingsziele, wenn es ums Gleitschirmfliegen geht. Das liegt vor allem daran, dass ich in Neustift meinen A-Schein und auch den B-Scheinflug gemacht habe, das Tal also gut kenne, hier aber noch einige Strecken fliegen möchte, die mir bislang noch nicht gelungen sind.

Nun fliegt es jedoch sogar im geschützten Stubaital nicht immer – dies sind dann für mich die Gelegenheiten, meine Wanderziele anzugehen. Im Sommer 2022 war es wieder einmal soweit: Windy & Co. prognostizierten einen fürs Fliegen zu starken Wind und gelegentlichen Niederschlag.

Also Plan B: Diesmal hatte ich mir den Zwölfer herausgesucht, einen wenig begangenen Gipfel zwischen dem Elfermassiv und dem Habicht, zu dem ich schon oft hochgeschielt hatte, dessen Begehung sich bislang aber irgendwie nie ergeben hatte. Ich bin direkt von meiner Pension in Milders losgegangen und in Richtung Autenalm gewandert.

Der Weg führt größtenteils durch den Wald. Weiter unten ist er noch breit, später wird er schmaler und steiler. An der Autenalm angekommen, hatte ich die Wahl, auf direktem Weg zum Zwölfernieder hochzusteigen oder einen Umweg über die Elferhütte und das Elfermassiv zu machen. Ich habe mich für letzteren Weg entschieden, der sich bis zur Hütte größtenteils durch offenes Latschengelände nach oben schlängelt.

Ab der Elferhütte ging es den wunderschönen Standardweg zum Elfer hoch, den ich bestimmt schon ein Dutzend mal genommen hatte und dennoch immer wieder genießen kann, besonders wenn nicht so viel los ist. Wie an diesem Tag, schließlich war die Wetterprognose nicht ideal. Oben angekommen habe ich dem Gipfelkreuz noch einen Besuch abgestattet und mich aber schnell wieder auf den Weg in Richtung Zwölfernieder gemacht, der erst sehr steil hinunter führt, bevor er nach kurzem Anstieg am Zwölfernieder herauskommt.

Rechts das Elfermassiv, links das Pinnistal mit Kirchdachspitze & Co.

Der Weg zum Zwölfer ist zwar ausreichend markiert, wird aber offensichtlich nicht oft begangen. Auf vielen Wanderkarten ist er aber gar nicht eingezeichnet. Und das hat auch seine Gründe. Er ist teilweise extrem ausgesetzt, immer wieder müssen kleinere Blockkletterpassagen gemeistert werden, oftmals ist er extrem schmal mit steilen Abgründen auf beiden Seiten. Ich würde den Weg nur bei absolut trockenen Bedingungen und ausschließlich Wanderern empfehlen, die vollkommen trittsicher und schwindelfrei sind.

Oben angekommen, wird man mit einem wundervollen Blick belohnt. In Richtung Innsbruck blickt man auf das Elfermassiv, übers Pinnistal hinweg sieht man Kirchdachspitze, Hammerspitze & Co. und in Richtung Stubaital und Oberbergtal sind die Burgställe, Gamskogel & Co. zum Greifen nah. Der Abstieg ist wegen der kleinen Klettereien meiner Meinung nach schwieriger als der Aufstieg – besonders hierbei sollte man trittsicher und schwindelfrei sein!

Für den Weg zurück habe ich den Panoramaweg gewählt, was an diesem Tag ein Volltreffer war, konnte ich doch sogar noch Gämsen unterhalb des Elfermassivs beobachten – wirklich eine Seltenheit am Elfer. Die behänden Kletterer hatte ich in dieser Gegend bislang nur an den steilen Hängen der Kirchdachspitze und Hammerspitze und ganz am Ende des Pinnistals gesehen.

Eine wirklich schöne Tour! 🙂

Gesamtstrecke: 18412 m
Maximale Höhe: 2512 m
Minimale Höhe: 1009 m
Gesamtanstieg: 1811 m
Gesamtabstieg: -1060 m
Gesamtzeit: 06:30:32

Disclaimer

Ich gebe hier nur meine eigenen Eindrücke von der Tour und den Schwierigkeiten wieder. In den Bergen seid Ihr natürlich eigenverantwortlich unterwegs. Informiert Euch bitte bei den ultrafreundlichen Bergführern im Bergführerbüro in Neustift in der Nähe der Kirche und/oder zieht Literatur zu Rate. Viel Spaß! 🙂

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