IGC Viewer (iOS, iPadOS)

26. Februar 2023 Apps

Status
Die App ist seit Juni 2022 nicht mehr im App Store erhältlich. Wenn es die Zeit zulässt, werde ich die App noch einmal neu schreiben, diesmal in Swift.

Inhalt
Mit dieser iOS-App können igc-Logdateien analysiert und visualisiert werden. Derartige Logdateien fallen u.a. aus Variometern, die zum Gleitschirm- sowie Segelfliegen verwendet werden.
Die Erstellung dieser App war für mich eine wundervolle Gelegenheit, zwei meiner Hobbies miteinander zu verbinden – Gleitschirm zu fliegen und zu programmieren.

Feature-Liste

  • Darstellung der wesentlichen Metadaten
  • visuelle Darstellung der Flugroute
  • Diagramme mit den wichtigsten Performance-Daten
  • statistische Informationen

Die App ist kostenlos, viel Spaß beim Ausprobieren!

Hinweise zum Datenschutz (für iOS App Store)
Mit dieser App können Dateien aus dem lokalen Datenspeicher des iOS-Gerätes bzw. von Cloud-Diensten geladen werden. Die Anwendung sendet keinerlei Daten an dritte Server.

Changelog

  • Version 1.0.1 (21.6.2019): Bugfixes, Typos & Kram
  • Version 1.0 (19.6.2019): erster Release

Flugelektronik

19. Februar 2023 Ausrüstung

Seit 2024

Auch in diesem Jahr hat sich einiges verändert. Man könnte meinen, dass ich zu viel Geld habe (was nicht der Fall ist, nur um es einmal ausgesprochen zu haben…).
Ich habe das neue Skytraxx 5 im Einsatz, das im Vergleich zu meinem alten 2.1er u.a. eine Burnair-Integration und eine eigene Datenverbindung bietet. Nach einigen Firmware-Updates bin ich mit dem Gerät wirklich zufrieden.
Meine Flugbilder und -Videos nehme ich mit der Insta360 X4 auf. Diese bietet nun 8K/360°, eine verbesserte Performance, verbesserte Akkulaufzeit und viele andere Pros, kommt allerdings auch mit größeren Außenmaßen und einem etwas höheren Gewicht.

GeräteklasseModell
VarioSkytraxx 5.0
FunkeMidland G9 Pro
KamerasInsta360 X4

Seit 2023

Video- und Fotoaufnahmen erstelle ich zurzeit mit einer Insta360 One X3. Die Kameramontierung ist so eine Sache. Einerseits will man keinen Leinenfänger auf dem Helm haben, andererseits ist die Perspektive durch die Montage auf dem Helm schon nicht ganz schlecht… Ich habe mich jetzt für eine neue Magnethelmhalterung entschieden, die D. von Paragliding-Adventure an die Wölbung meines neuen Helmes angepasst hat. So kann die Kamera im Worst Case zwar vom Helm gerissen werden, es gibt aber definitiv bei Entlastern/Klappern etc. keinen Leinenfraß mit etwaigen Folgeproblemen, falls die Leinen plötzlich wieder unter Zug kommen. Sicherlich werde ich auch noch mit Selfie Sticks experimentieren. Allerdings mag ich das Gefuddel beim Einstellen des Sticks während des Fluges eigentlich nicht.

GeräteklasseModell
VarioSkytraxx 2.1
FunkeMidland G9 Pro
KamerasInsta360 One X3

2021 – 2022

2021 habe ich einen Variowechsel durchgeführt. Mein aktuelles Vario ist ein Skytraxx 2.1, das eine konsequente und überaus gelungene Weiterentwicklung des 2er Modells ist.

Umstieg von GoPro auf die Insta360 One X2: Musste ich mit meiner GoPro noch aktiv filmen, also (durch die Helmmontierung) direkt auf das Motiv schauen, gestaltet sich das Filmen mit der 360°-Kamera vollkommen entspannt – es beschränkt sich nämlich auf das Einschalten der Kamera. (Das zu vergessen, habe ich natürlich auch schon mal geschafft… 😉 )

Erst nach dem Flug muss ich mich für einen Bildausschnitt entscheiden und kann die Perspektive jederzeit ändern. Dies macht den im Vergleich zu GoPro-Aufnahmen effektiven Verlust an Schärfe deutlich wett.

Als Funkgerät kommt ein Midland G9 Pro (PMR446, LPD) zum Einsatz, das ich mit einem im Helm verbauten Headset mit Daumenschalter betreibe.

GeräteklasseModell
VarioSkytraxx 2.1
FunkeMidland G9 Pro
KamerasGopro 9 / Insta360 One X2

2018 – 2021

Angefangen habe ich mit einem Skytraxx 2.0a, das ich später habe noch mit Flarm/Fanet nachrüsten lassen. Gefilmt habe ich mit verschiedenen GoPro-Kameras der Generationen 6-9 sowie einer Insta360 One X2. Zunächst waren die Kameras an einer Standardhelmhalterung mit Klebepad befestigt, später habe ich eine erste Version einer Magnethalterung genutzt.

GeräteklasseModell
VarioSkytraxx 2.0a mit Flarm/Fanet
Funkeeinfaches PMR-Funkgerät von Midland
KameraGoPro 6-9

Seit Mitte 2023

Ich bin auf ein Liegegurtzeuug umgestiegen und habe diesen Prozess in den Artikeln Sitzgurtzeug oder Liegegurtzeug – das ist hier die Frage! und Ab jetzt liegend beschrieben. Das ist die bislang größte Änderung in meinem Setup.

AusrüstungProdukt
SchirmAdvance Epsilon 9 Gr. 28 acid
GurtzeugAdvance Lightness 3 Gr. M/L
RettungCompanion SQR 140
Bassano 2024 (Dank an Ferdi)

Seit 2023

Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit der Kombination aus Beinstrecker und Beschleuniger. Was mich zunehmend genervt hat und was ich zudem als Sicherheitsrisiko empfunden habe, war, dass ich nur schwer die Beschleunigerlasche gefunden habe. Ohne Zuhilfenahme von mindestens einer Hand ging es sehr selten, entsprechend lange hat es meistens gedauert, bis ich mal „fertig“ war. Disclaimer: Ein Kumpel nutzt ebenfalls diese Ausrüstungskombination und hat dabei keinerlei Probleme – es liegt also vermutlich an mir… 😉

Nun habe ich also die Konsequenz gezogen, indem ich den Beinstrecker habe ausbauen und den normalen Beschleuniger von Advance montieren lassen. Im Simulator fühlt es sich damit wesentlich besser an, den Beschleuniger zu treten. Mal schauen, ob sich dieser Eindruck in der Luft bestätigt…

Start am Elfer im Stubaital.
AusrüstungProdukt
SchirmAdvance Epsilon 9 Gr. 28 acid
GurtzeugAdvance Success 4 Gr. L
RettungCompanion SQR 140

2019 – 2022

Mein aktuelles Schätzchen ist mein B-Schirm Advance Epsilon 9 in Größe 28 in der Farbe acid. Als Gurtzeug verwende ich ein Advance Success 4 in Größe L mit Beinstrecker, für den Fall der Fälle habe ich die Rettung SQR Companion in Größe 140 dabei. Mein Kopf wird durch den Flughelm in Jet-Bauform Charlie Vitesse in XL (jaja, Dickschädel 😀 ) geschützt.

AusrüstungProdukt
SchirmAdvance Epsilon 9 Gr. 28 acid
GurtzeugAdvance Success 4 Gr. L mit Beinstrecker
RettungCompanion SQR 140

2018 – 2019

Direkt nach der A-Scheinschulung habe ich mir den Nova Prion 3 in orange und das Gurtzeug Icaro Aix bestellt. Mit dem Schirm war ich sehr zufrieden, das Gurtzeug hat mir aber ni optimal gepasst.

AusrüstungProdukt
SchirmNova Prion 3 Gr. M
GurtzeugIcaro Aix Gr. L
RettungU-Turn Secure III RIS M/L
Unterwegs mit meinem ersten eigenen Schirm.

Ich komme aus einer Generation, die Dänemark wohl zuerst mit der Olsenbande assoziiert… 😉 Das hat sich 2021 nachhaltig verändert, als ich mit Flugfreunden einen Groundhandlingkurs bei Mike Küng gebucht hatte, der in Lyngby unweit des Küstenortes Løkken, also im nordöstlichsten Zipfel Dänemarks stattfinden sollte.

Mike Küng in Aktion

Mike war im persönlichen Umgang genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte: Ein charakterstarkes Energiebündel mit großem Spieltrieb und beeindruckenden Flug- und Groundhandlingskills. Seine Starkwind-Technik mit verschiedenen Sicherheitspositionen und dem Aufziehen mit beiden Händen an den A-Gurten und Bremsenübergabe beim Ausdrehen ist wirklich interessant.

Lyngby wird mir immer in Erinnerung bleiben… Wir haben in einem urigen, etwas miefigen Haus rund 200m Luftlinie von der Steilküste entfernt gewohnt. Dort habe ich bei meinem ersten Steilküstenstart den „Schritt ins Nichts“ gemacht, vor dem ich ein klein wenig Respekt hatte, um dann im laminaren Seewind butterweich die mit Bunkerruinen aus dem 2. Weltkrieg gespickte Steilküste hoch- und runterzufliegen, bis die Sonne untergegangen war. Glückseligkeit pur! 🙂

Und natürlich denke ich auch noch an den coolen Wettbewerb zurück, den Mike in seinem Kurs veranstaltet hat: Bei uns ging es darum, mit unseren Schirmen so schnell wie möglich rund einen Kilometer den Strand entlang zu kiten, eine Düne hochhandeln, umzudrehen und mit Vollgas wieder zurück zum Ausgangspunkt zu kiten – ultra-anstrengend und ein mega-spaßiger Battle mit E.! 🙂
Oder die Groundhandling-Session bei sehr starkem Wind, bei der E. an einem winzigen Schirm eingehangen war, ich ihn wegen des starken Windes trotzdem noch sichern musste und wir beide dann dennoch quer über den Strand gepustet worden sind… 😉

Tipps

  • Seit Løkken hat mein Schirm recht anhängliche Sandflecken, die mich zwar einerseits an den tollen Flugurlaub erinnern, die sich leider aber nicht mehr komplett entfernen lassen. Ich kann also nur dazu raten, wenn möglich nagelneue Schirme lieber zu Hause zu lassen bzw. nassen Sand zu meiden…
  • Mike erwartet, dass die Kursteilnehmer:innen vor Ort mobil sind, weil die Trainingssessions in Abhängigkeit von den Wetterbedingungen an verschiedenen Spots im Norden Dänemarks stattfinden. Also muss man entweder mit dem Auto anreisen oder vor Ort mit anderen Teilnehmer:innen Fahrgemeinschaften bilden. Alles nicht schlimm, muss man aber wissen.

Jeder Gleitschirmflieger kennt es: Wer thermisch fliegen will, sollte regelmäßig an Sicherheitskursen (SiKu) teilnehmen, in denen über Wasser kritische Flugzustände simuliert und die entsprechenden Reaktionen darauf geübt werden können. Eine andere Bezeichnungen für einen SiKu ist SIV (Simulation d’Incident en Vol).

Warten auf den richtigen Wind…

Meinen ersten SiKu habe ich 2021 bei der Flugschule Achensee gebucht und bin seitdem dem Team von Eki Maute, Cordula, Stefan, Lucas, Simon Winkler & Co. treu geblieben – die SiKus der Flugschule Achensee bieten die für mich perfekte Mischung aus idealen Trainingsbedingungen, überaus kompetenter Betreuung und im positivsten Sinne netter und herzlicher Atmosphäre!

In meinen SiKus konnte ich bereits viele Dinge ausprobieren und habe viel gelernt. Einige meiner bisherigen Highlights waren ganz klar meine ersten harmonischen Wingovers und SATs im 2022er Training sowie das Trudeln im 2023er Training, jeweils mit Simon Winkler – einfach fantastisch!

Dauergrinsen nach den ersten Manövern. 😀

Am Achensee wird entweder vom Zwölfer oder vom Rofan gestartet wird. Die größere Starthöhe am Rofan bietet etwas mehr Manöverzeit, dafür punktet der Zwölfer durch die Nähe des Landeplatzes zur Talstation der Bergbahn mit einer höheren Taktung – beides hat bislang aber sehr gut funktioniert.

Wer die SiKus lieber in Italien absolvieren möchte, kann bei der Flugschule Achensee auch Kurse am Idrosee buchen.

DatumFluggebietFlugschuleTrainer
August 2023AchenseeFlugschule AchenseeSimon Winkler
Juli 2023AchenseeFlugschule AchenseeSimon Winkler
September 2022AchenseeFlugschule AchenseeSimon Winkler
Juni 2022AchenseeFlugschule AchenseeSimon Winkler
Juli 2021AchenseeFlugschule AchenseeEki Maute
Absolvierte SiKus

Milders – Elferhütte – Elfer (2505m) – Zwölfernieder – Zwölfer (2562m) – Elferhütte – Neustift

Das Stubaital ist seit Jahren eines meiner Lieblingsziele, wenn es ums Gleitschirmfliegen geht. Das liegt vor allem daran, dass ich in Neustift meinen A-Schein und auch den B-Scheinflug gemacht habe, das Tal also gut kenne, hier aber noch einige Strecken fliegen möchte, die mir bislang noch nicht gelungen sind.

Nun fliegt es jedoch sogar im geschützten Stubaital nicht immer – dies sind dann für mich die Gelegenheiten, meine Wanderziele anzugehen. Im Sommer 2022 war es wieder einmal soweit: Windy & Co. prognostizierten einen fürs Fliegen zu starken Wind und gelegentlichen Niederschlag.

Also Plan B: Diesmal hatte ich mir den Zwölfer herausgesucht, einen wenig begangenen Gipfel zwischen dem Elfermassiv und dem Habicht, zu dem ich schon oft hochgeschielt hatte, dessen Begehung sich bislang aber irgendwie nie ergeben hatte. Ich bin direkt von meiner Pension in Milders losgegangen und in Richtung Autenalm gewandert.

Der Weg führt größtenteils durch den Wald. Weiter unten ist er noch breit, später wird er schmaler und steiler. An der Autenalm angekommen, hatte ich die Wahl, auf direktem Weg zum Zwölfernieder hochzusteigen oder einen Umweg über die Elferhütte und das Elfermassiv zu machen. Ich habe mich für letzteren Weg entschieden, der sich bis zur Hütte größtenteils durch offenes Latschengelände nach oben schlängelt.

Ab der Elferhütte ging es den wunderschönen Standardweg zum Elfer hoch, den ich bestimmt schon ein Dutzend mal genommen hatte und dennoch immer wieder genießen kann, besonders wenn nicht so viel los ist. Wie an diesem Tag, schließlich war die Wetterprognose nicht ideal. Oben angekommen habe ich dem Gipfelkreuz noch einen Besuch abgestattet und mich aber schnell wieder auf den Weg in Richtung Zwölfernieder gemacht, der erst sehr steil hinunter führt, bevor er nach kurzem Anstieg am Zwölfernieder herauskommt.

Rechts das Elfermassiv, links das Pinnistal mit Kirchdachspitze & Co.

Der Weg zum Zwölfer ist zwar ausreichend markiert, wird aber offensichtlich nicht oft begangen. Auf vielen Wanderkarten ist er aber gar nicht eingezeichnet. Und das hat auch seine Gründe. Er ist teilweise extrem ausgesetzt, immer wieder müssen kleinere Blockkletterpassagen gemeistert werden, oftmals ist er extrem schmal mit steilen Abgründen auf beiden Seiten. Ich würde den Weg nur bei absolut trockenen Bedingungen und ausschließlich Wanderern empfehlen, die vollkommen trittsicher und schwindelfrei sind.

Oben angekommen, wird man mit einem wundervollen Blick belohnt. In Richtung Innsbruck blickt man auf das Elfermassiv, übers Pinnistal hinweg sieht man Kirchdachspitze, Hammerspitze & Co. und in Richtung Stubaital und Oberbergtal sind die Burgställe, Gamskogel & Co. zum Greifen nah. Der Abstieg ist wegen der kleinen Klettereien meiner Meinung nach schwieriger als der Aufstieg – besonders hierbei sollte man trittsicher und schwindelfrei sein!

Für den Weg zurück habe ich den Panoramaweg gewählt, was an diesem Tag ein Volltreffer war, konnte ich doch sogar noch Gämsen unterhalb des Elfermassivs beobachten – wirklich eine Seltenheit am Elfer. Die behänden Kletterer hatte ich in dieser Gegend bislang nur an den steilen Hängen der Kirchdachspitze und Hammerspitze und ganz am Ende des Pinnistals gesehen.

Eine wirklich schöne Tour! 🙂

Gesamtstrecke: 18412 m
Maximale Höhe: 2512 m
Minimale Höhe: 1009 m
Gesamtanstieg: 1811 m
Gesamtabstieg: -1060 m
Gesamtzeit: 06:30:32

Disclaimer

Ich gebe hier nur meine eigenen Eindrücke von der Tour und den Schwierigkeiten wieder. In den Bergen seid Ihr natürlich eigenverantwortlich unterwegs. Informiert Euch bitte bei den ultrafreundlichen Bergführern im Bergführerbüro in Neustift in der Nähe der Kirche und/oder zieht Literatur zu Rate. Viel Spaß! 🙂

Stubaital – Grawawasserfall – Sulzenauhütte – Peiljoch – Dresdner Hütte – Großer Trögler (2902m) – Kleiner Trögler (2885m) – Sulzenauhütte – Stubaital

Ein Regentag. Im Flugurlaub. Toll. Gaaaaaaanz fantastisch…

Plan A funktionierte also nicht, aber da gab es ja noch die lange Liste der Wandergipfel, denen ich schon lange mal einen Besuch abstatten wollte. 🙂 Also regenfeste Kleidung und Wechselshirts eingepackt und schon ging’s los. Ausgangspunkt für meine Tour war der imposante Grawawasserfall. Wie angesagt, hing das Tal voller Wolken und es fing an zu regnen, sobald mich der Bus direkt am Wasserfall ausgespuckt hatte. Der Normalweg zur Sulzenaualm, der direkt am Wasserfall durch den Wald nach oben führt, eröffnet immer wieder tolle Blicke über den Wasserfall. Bei nassen Bedingungen ist er eigentlich nicht zu empfehlen, weil er stellenweise über dann rutschige Holzkonstruktionen führt und an anderen Stellen sehr schlammig sein kann.

Bei mir war der Boden aber noch nicht zu sehr aufgeweicht, sodass ich ohne Probleme am weiten Rund der Sulzenaualm ankam.

Bei diesem Wetter unterwegs zu sein, hat Vor- und Nachteile: Klar, es ist nass und die Sicht ist mindestens eingeschränkt, meistens sogar schnittfest. Allerdings sind auch nur wenige andere Wanderer unterwegs, sodass man die Natur quasi für sich hat und die mystisch anmutende Wolkendynamik genießen kann!

Ich passierte die Sulzenaualm und ging zügig in Serpentinen den Weg zur Sulzenauhütte hoch, wobei ich immer wieder von neugierigen Ziegen begutachtet wurde! 🙂 Der Weg ist sehr schön, weil der Sulzenauwasserfall und viele andere kleinere Wasserfälle quasi immer im Blick sind und mit ihrem Getöse für eine tolle Atmosphäre sorgen.

Ich bin nicht in der Sulzenauhütte eingekehrt, sondern direkt in Richtung Sulzenausee weitergelaufen. Die Sicht wurde immer schlechter. Ich kannte den Weg jedoch von vielen anderen Wanderungen – keine Gefahr voraus! Kurz bevor der Weg nach rechts zum Peiljoch abzweigt, stattete ich noch schnell dem Sulzenausee einen kurzen Besuch ab. Ich konnte kaum 20m sehen, kleine Eisberge trieben auf dem See und die umgebenden Gipfel waren unsichtbar in den Wolken gefangen!

Nach steilem Anstieg erreichte ich das Peiljoch mit seinem dichten Wald aus Steinmännchen, die sich mit jedem Schritt schier endlos aus der dichten Wolkensuppe schälten – ein fantastischer Anblick!

Nun hatte ich den Abstieg zur Dresdner Hütte vor mir, der teilweise ausgesetzt ist und besser nur bei trockenen Bedingungen begangen werden sollte. Auf meinem Weg nach unten zog es hin und wieder auf, der Regen ließ nach und hörte schließlich ganz auf, sodass ich ohne Probleme in der Dresdner Hütte ankam. Kaiserschmarrn und Kaffee und Almdudler! 🙂

Frisch gestärkt ging es zunächst den selben Weg wieder nach oben. Deutlich vor dem Peiljoch folgte ich dann der Beschilderung zum Großen Trögler, meinem Hauptziel für diesen Tag. Der Anstieg ist steil, an einigen Stellen ausgesetzt. Noch war die Nässe aber kein Problem. Kurz vor dem Gipfel zog es wieder komplett zu – die fantastische Aussicht auf den Sulzenauferner und die imposanten Gipfel des Stubais, von der in der Tourenbeschreibung meines Wanderführers geschwärmt wurde, konnte man aber nicht einmal erahnen. Alles war weiß. Ringsum. Komplett. Das war mir aber schon vorher bewusst, also kein Problem. An diesem Tag war ganz klar der Weg das Ziel, und ich war froh, endlich mal dem Trögler „Hallo!“ gesagt zu haben.

Der Pfad führte weiter über den Kleinen Trögler (ja, die Sicht war immer noch nichtexistent 😉 ) und später teilweise sehr steil und an Stahlseilen gesichert in Richtung Sulzenauhütte hinunter. An den versicherten Stellen wäre ich bei diesen Bedingungen ohne Handschuhe aufgeschmissen gewesen. Kälte, Nässe, grobes Stahlseil und rutschiger Untergrund – ohne meine guten Bergstiefel, Stöcke und Handschuhe wäre das eine unangenehme Kombination gewesen. So erforderte es zwar Konzentration, stellte aber nicht wirklich ein Problem dar. Dennoch würde ich den Weg über die beiden Trögler nur bei trockenem Untergrund empfehlen. Und selbstverständlich sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Grundvoraussetzungen!

Kurz nach einer seilversicherten Stelle hat mir dann noch eine Ziege eindrücklich klar gemacht, wer hier der Profi in den Bergen ist. Während ich das Seil in der Hand nach unten stieg, stand sie in Sichtweite entspannt in/an einer ultrasteilen Wand, knabberte genüsslich an einigen Trieben, schaute sich zu mir um und schien zu sagen: „Na? Es ist schon blöd, wenn man ein Seil braucht, oder?“ 😀

Weiter unten begann sich der Weg dann sehr angenehm in Serpentinen der Sulzenauhütte entgegen zu schlängeln – die Schwierigkeiten der Tour waren gemeistert! Das kam mir nun sehr gelegen, hatte ich ja schon einige Höhenmeter in den Beinen. Nun zog es ab und zu auf, sodass ich den Blick in Richtung Sulenauhütte und -Alm und in die andere Richtung zum Sulzenauferner zumindest ein wenig schweifen lassen konnte. Hach, ich liebe das Stubai!

Bei einer kurzen Trinkpause an der Sulzenauhütte habe ich noch schnell den Busfahrplan gecheckt und festgestellt, dass ich mich von nun an entweder extrem beeilen oder bei mäßigem Tempo später lange auf den Bus warten musste. Challenge accepted… 😉 Von jetzt an ging es denselben Weg im Eiltempo hinunter, dem ich bereits in den Morgenstunden nach oben gefolgt war. Wann immer es das Gelände zuließ, bin ich gejoggt, ansonsten sehr schnell gegangen. Ab dem Grawawasserfall ging es dann die längere aber dafür weniger rutschige Pfadalternative nach unten, die ebenfalls ein höheres Tempo zuließ. Im Tal angekommen, stellte sich heraus, dass eine auf der Karte eingezeichnete Brücke einfach nicht mehr da war und die angepeilte Bushaltestelle somit nicht erreichbar war. Verdammt! Also erneut aufs Tempo drücken und den Fluss bis zur nächsten Brücke und der nächsten Haltstelle entlang joggen. Das Timing war aber perfekt – kaum hatte ich die Haltestelle erreicht, kam auch schon der Bus, der mich zurück nach Milders brachte. Strike! 🙂

Ein wundervoller, erlebnisreicher und herausfordernder Wandertag, auch wenn ich unterwegs kein einziges Bergpanorama zu Gesicht bekommen hatte! 🙂

Gesamtstrecke: 25208 m
Maximale Höhe: 2895 m
Minimale Höhe: 1523 m
Gesamtanstieg: 2055 m
Gesamtabstieg: -2033 m
Gesamtzeit: 09:43:57

Disclaimer

Ich gebe hier nur meine eigenen Eindrücke von der Tour und den Schwierigkeiten wieder. In den Bergen seid Ihr natürlich eigenverantwortlich unterwegs. Informiert Euch bitte bei den ultrafreundlichen Bergführern im Bergführerbüro in Neustift in der Nähe der Kirche und/oder zieht Literatur zu Rate. Viel Spaß! 🙂

Karpacz – Strzecha Akademicka – Schronisko Samotnia – Odrodzenie – Śnieżne Stawki – Szklarska Poręba

Krummhübel – Hampelbaude – Kleine Teichbaude – Rübezahlhaus – Schneegrubenaussicht – Schreiberhau

Eine ganze Woche Riesengebirge, endlich! 🙂 Nun hat es tatsächlich bis in meine mittleren Vierziger gedauert, bis ich dieses tolle Wandergebiet kennenlernen durfte.

Anders als an den Tagen zuvor, wollten wir an unserem 3. Riesengebirgstag nicht den teilweise recht überfüllten Kammweg nehmen, sondern einen der vielversprechenden Pfade auf halber Höhe. Wir hatten den Tag recht ambitioniert geplant: Mit dem Auto von Kovary nach Karpacz (dt. Name: Krummhübel) fahren, dort den Hochleistungskleinwagen stehen lassen, nach Szklarska Poręba (dt. Name: Schreiberhau) wandern, mit dem letzten Bus zurück nach Karpacz und letztlich mit dem Auto wieder in die Ferienwohnung fahren.

Für mich hatte dies den äußert angenehmen Nebeneffekt, dass wir in der Früh aus Zeitgründen den Sessellift nehmen mussten. Seit meiner Kindheit, als ich in der Hohen Tatra das erste Mal in einem Sessellift fahren durfte, freue ich mich immer wieder, wenn sich mal die Gelegenheit ergibt… 🙂

Bergstation des Sessellifts von Karpacz

Direkt an der Bergstation nahmen wir den Weg in Richtung Strzecha Akademicka (dt. Name: Hampelbaude). Gleich zu Beginn wurde uns klar, dass wir uns richtig entschieden hatten. Das Gros der Leute war in Richtung Kammweg (vermutlich zur Schneekoppe) gegangen, unseren Weg mussten wir nur mit wenigen anderen Wanderern teilen. Wir passierten die Strzecha Akademicka und folgten dem Weg zur Schronisko Samotnia (dt. Name: Kleine Teichbaude), ein wirklich schöner Wegabschnitt mit wundervollen Ausblicken. 🙂

Ohne einzukehren, ging es weiter in Richtung Koci Zamek (dt. Name: Katzen), einer kleinen Felsformation in Sichtweite des Weges, die wohl an liegende Katzen erinnert. Noch ein gutes Stück vor den deutlich imposanteren Pielgrzymy (dt. Name: Pilgersteine) die wir am Tag zuvor aus der anderen Richtung kommend ausführlich erkundet hatten, orientierten wir uns nach rechts in Richtung Odrodzenie (dt. Name: Rübezahlhaus) und folgten nun dem malerischen Weg, der zu Beginn als Holzpfad ausgelegt war. Links und rechts naturbelassene Vegetation, Unmengen von Wollgras – das Ganze wenig begangen! Fantastisch!

Der Weg war sehr abwechslungsreich – gerade hatte er noch Waldwegcharakter, wenig später glich er eher grobem Blockgelände, um sich danach wieder ausgebauter zu präsentieren. Wir hatten das Gefühl, im besten Sinne des Wortes mitten in der Natur zu sein. Kein Vergleich zur Wandermagistrale Kammweg mit seiner zumindest in Teilen für meinen Laufrhythmus äußerst unangenehmen Pflasterung.

Nach einer kurzen Suppenpause in Odrodzenie folgten wir nun ein Stück dem Kammweg, den wir kurz vor der Petrovy Boudy (Petersbaude) nach rechts verließen, um auf einem angenehm zu gehenden Weg im großen Bogen zu den beiden Seen unterhalb des RTON Śnieżne Kotły (dt. Name: Schneegrubenhaus) zu gehen. Was für eine fantastische Landschaft! Aller paar Meter eröffnete sich uns ein neuer schöner Ausblick auf die ehemalige Sendestation, die direkt am Abgrund erbaut worden ist. Noch am Tag zuvor standen wir da oben und haben die Aussicht auf die Seen genossen. Nun standen wir direkt an den Seen und schauten hinauf! 🙂 Am steilen Hang entdeckten wir sogar noch ein kleines Schneefeld – erstaunlich für die hochsommerlichen Temperaturen.

Mittlerweile ging uns auf, dass der Zeitplan wirklich ambitioniert war. Also legten wir einen Zahn zu, schließlich wollten wir ja noch die Wodospad Szklarki sehen, kleine Wasserfälle, die am Ortsrand von Szklarska Poręba direkt am Parkeingang liegen.

Der kleine Wasserfall am Ende der Tour.

Zehn Minuten vor der Abfahrt des letzten Busses kamen wir an der Haltestelle an – Punktlandung! 🙂 Die Rückfahrt war chillig – was für ein schöner Tag!

Gesamtstrecke: 30488 m
Maximale Höhe: 1354 m
Minimale Höhe: 529 m
Gesamtanstieg: 1000 m
Gesamtabstieg: -1823 m
Gesamtzeit: 09:42:56

Disclaimer
Ich gebe hier nur meine eigenen Eindrücke von der Tour und den Schwierigkeiten wieder. In den Bergen seid Ihr natürlich eigenverantwortlich unterwegs. Informiert Euch bitte in Karpacz im Nationalparkzentrum und/oder zieht Literatur zu Rate. Viel Spaß!

Ich wohne im Flachland – Starts an der Winde sind für mich somit der einzige Weg, „mal schnell“ in die Luft zu kommen.

Meinen ersten richtigen XC-Flug habe ich 2022 in Cottbus machen können. Ich bin extra nicht mit dem Auto, sondern mit dem Zug angereist, damit ich im Flug keine Ausreden habe, wieder zum Startplatz zurückkommen zu müssen…

Frühmorgendlicher Start am Dresdner Hbf.

Die ersten Windenstarts verliefen nicht ideal, der Wind war stark, und ich habe kleine Fehler gemacht. Ärgerlich, aber es gelang auch den anderen Pilot:innen nicht, bei diesen Bedingungen oben zu bleiben. Kurz nach dem Mittag hat es dann aber doch geklappt – ich habe es geschafft, nach dem Ausklinken ausreichend Höhe zu machen und wegzufliegen.

Untenrum waren die Bedingungen nicht schlimm, weiter oben gab es aber Windscherungen, die unangenehm waren. Trotzdem bin ich von Bart zu Bart geflogen, sodass am Ende immerhin ca. 20 km zusammengekommen sind – für den ersten Flachland-XC-Flug gar nicht sooooo schlecht…

Für mich war es ein großartiges Erlebnis, einfach loszufliegen. Immer der Nase nach, so lange es eben geht. Irgendwo zu landen und dann mit dem ÖPNV zurück zu kommen.

Landeplanung.

Als es zäh wurde, habe ich mir am Rand des Spreewalds eine große Landewiese ausgesucht und eine vernünftige Landeeinteilung gemacht. Nach knapp 2 Kilometern Fußmarsch stand ich bereits an einer Bushaltestelle und war mit einem Zwischenstopp schon bald auf dem Rückweg zum Cottbusser Bahnhof!

Perfekter Landeplatz im Nirgendwo.

2022 – Werfenweng

23. Juni 2022 Berge

Eigentlich hatten wir uns in dieser Woche in unserer Lieblingspension in Dorfgastein einquartiert. Allerdings schien uns das Wetter mal wieder einen Strich durch die ambitionierten Flugpläne machen zu wollen, sodass wir uns kurzerhand für einen Tagesausflug nach Werfenweng entschieden haben. Der Bischling schien mit seiner geschützten Lage an diesem Tag der deutlich bessere Flugberg zu sein…

Als wir ankamen, war allerdings noch alles zugezogen… Wir sind trotzdem mit der Bahn hochgefahren und wurden nicht enttäuscht: Der Rundumblick vom Bischling auf die geschlossene Wolkendecke ist immer wieder beeindruckend schön! Natürlich schienen sich die lokalen Tandemflieger wie eigentlich immer bei diesen Bedingungen nicht von der fehlenden Bodensicht vom Fliegen abhalten zu lassen und starteten direkt in die Wolken – es sieht zwar spektakulär aus, wenn die Schirme nach kurzer Zeit komplett vom Weiß umschlossen werden und verschwinden. Für uns war das allerdings ein absolutes NoGo, also war Parawaiting bei Cappucino und einer Kleinigkeit zu essen angesagt. Besonders in der Fluggruppe gibt es deutlich Schlimmeres… 😉

Schon bald zog es aber auf, sodass wir uns direkt vor dem Restaurant an der Bergstation für den ersten Flug fertig machen konnten. Der Start verlief problemlos, allerdings war thermisch noch nichts zu holen, sodass es nur ein verlängerter Abgleiter wurde. Den leicht abschüssigen Landeplatz am Bischling kannte ich schon recht gut, sodass Landeeinteilung und die eigentliche Landung kein Problem waren.

Schnell wieder zurück zur Bahn laufen, am Bischling macht die Bahn nämlich eine Mittagspause! Für den zweiten Flug wechselten wir zum Oststartplatz, an dem der Wind perfekt anstand.

Direkt nach dem Start konnten wir in den Hausbart vor der Bergbahn einsteigen und genüsslich nach oben kurbeln. Die Wolkenbasis kam schnell näher, sodass ich schon bald in Richtung der Querrippen abflog. An der Rippe neben dem Landeplatz war nichts zu holen, das machte aber nix: Ich hatte noch genügend Höhe und wechselte auf direktem Weg zur nächsten Rippe, wo ich bald den Einstieg fand und am Rand des Tennengebirges aufdrehen konnte.

Nach einer Weile komplettierte sich unsere Fluggruppe – Fliegen mit Freunden macht einfach irre viel Spaß! Wir haben viel Zeit am Tennengebirge verbracht, haben hier und da die Aussicht genossen und sind noch auf die andere Talseite gewechselt!

Für einen Streckenflug waren die Bedingungen allerdings nicht ideal, sodass ich nach mehreren Stunden landen gegangen bin – was für ein schöner Tag! 🙂

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